Die Datei sbl.conf und ihre Befehle
Autor: Halim Sahin <halim@skammel.de>
In diesem Dokument sollen kurz die Einträge der Datei sbl.conf
erklärt werden, die sich standardmäßig im Verzeichnis /etc befindet.
Diese Datei ist die zentrale Konfigurationsdatei für SuSE-Blinux. In
ihr wird z.B. die verwendete Braillezeile und Sprachausgabe
festgelegt. Die Datei kann mit einem normalen ASCII-Editor bearbeitet
werden, Kommentarzeilen werden durch ein Nummernzeichen (#)
eingeleitet und somit vom Programm ignoriert.
Folgende Befehle beinhaltet sbl.conf:
* brlname= : Name der angeschlossenen Braillezeile, z. B. ht40 für
eine 40er Zeile von Handytech. Die folgenden Einträge sind
momentan zulässig:
+ Fa. Papenmeier: 2dlite, tiny, 2d, el80, el66, el2d, el40
+ Handytech: ht40, ht80, brlwave, brlstar40, brlstar80
+ Baum: vario40, vario80
+ Alva: abt340, abt380, abt34d, abt38d, del440, del480
+ Tiemann: cmbbrl25, cmbbrl40, cmbbrl80
+ Blazie: brllite40
* brlport= : Serielle Schnittstelle, an der die Braillezeile
angeschlossen ist, z. B. /dev/ttyS0 für com1, /dev/ttyS1 für com2
Falls ein usbserial Konverter verwendet wird, kann z. B. /dev/ttyUSB0
angegeben werden.
Für bluetooth mit Handytech Zeilen einfach
brlport=00:aa:bb:cc:dd:ee:ff
Bt Adresse ensprechend anpassen.
* spkname= : Name der angeschlossenen Sprachausgabe, z. B. apollo2
für eine Apollo2. Momentan sind hier folgende Einträge gültig:
apollo2, vox700, festival, ttsynth, speechd und mbrola
* spkport= : Serielle Schnittstelle, an der die Sprachausgabe hängt,
z. B. /dev/ttyS0 für com1. Bei Verwendung von mbrola mit Hilfe des
Pakets mbrola4sbl muß für den Port // angegeben werden.
Dies gilt auch für festival/ttsynth/speechd
* debug=x : Wenn x = 0 ist, werden keine debug-Informationen gelogt,
bei x = 1 werden wenige Debuginfos in /tmp/sbl.log gespeichert, x = 2
führt zu einer gesprächigeren Ausgabe.
* keydelay=x : Durch diesen Befehl wird die Verzögerung festgelegt,
mit der Befehle ausgeführt werden, die über die Tasten der
Braillezeilen aktiviert werden. x gibt diesen Wert an, er muss
eine Zahl größer 0 sein.
* repeatdelay=x : Dieser Befehl legt die Geschwindigkeit fest, in
der eine Widerholung von Befehlen bei gedrückt halten einer Taste
durchgeführt wird.
Tasten mit repeat sind z. B. line-up und line-down.
* brltbl= : Hiermit wird die zu verwendende Braille-Tabelle
festgelegt, z.B. german für Deutsch oder us für American English.
* sleep=x : Hiermit wird die Zeit festgelegt, in der SBL wartet und
die restlichen Programme im System zum Zuge kommen lässt. x muss
eine Zahl größer 0 sein.
* profdelay=x : Durch diesen Befehl wird die Zeitspanne festgelegt,
die das System verstreichen lässt, bevor eine Überprüfung auf eine
automatische Profilumschaltung stattfindet. x muss eine Zahl
größer 0 sein.
* profile1,profile2,profile3,profile4= : Mit diesen vier Befehlen
werden die Profile definiert, auf die manuell umgeschaltet werden
kann.
* brld_host=localhost
Der brld_host teilt sbl mit, auf welchem Server der Brailledaemon (brld)
läuft.
* brld_port=8888 Der zu verwendende TCP Port für den brld_host.
* brld_auth_key=default Mit Hilfe des brld_key wird der
Registrierungsschlüssel festgelegt,
den clients wie sbl oder orca zum registrieren beim brld benutzen müssen.
* kbd_key=default Legt den Schlüssel für die Anmeldung am kbdsniffer
Daemon fest.
* kbd_port=8899 Der tcp port des kbdsniffd.
ANMERKUNGEN:
Sbl muß nicht zwingend nach den beiden Dämonen brld und kbdsniffd gestartet
werden. Bei Verwendung von Speech-dispatcher muß sbl jedoch
erst nach dem Start von speechd gestartet werden.
Falls der Speechdispatcher auf einem anderen TCP Port läuft,
kann wiefolgt der neue port gesetzt werden:
export SPEECHD_PORT=12345
Have a lot of fun.