SuSE-Blinux Profile und ihre Befehle (p1 of 7)
Autor: Halim Sahin <halim@skammel.de>
Grundsätzliches
In den Profildateien von SuSE-Blinux werden grundsätzliche
Einstellungen vorgenommen, die das Verhalten des Programms in
bestimmten Umgebungen oder Anwendungen regeln. Die Profildateien
befinden sich standardmäßig im Verzeichnis
/etc/sbl/profile/.
Darüber hinaus kann der Anwender unter ~/.sbl/profile
eigene Profile ablegen.
Diese werden von sbl bevorzugt ausgewertet.
Für jede Umgebung bzw. Anwendung kann zusätzlich zur Keymap ein Profil
erstellt werden. Es trägt den Namen der Anwendung (z. B. lynx) oder
der Umgebung (z. B. bash). Zwischen den für die Anwendungen
definierten Profilen wird standartmäßig automatisch umgeschaltet, aber
es ist auch eine manuelle Umschaltung mit einen in der Keymap
festgelegten Tastenbefehl für die Braillezeile möglich. Die Profile,
auf die manuell umgeschaltet werden kann, werden in der Datei
/etc/sbl.conf festgelegt. Wurde einmal per Hand auf ein Profil
umgeschaltet, ist die automatische Profilumschaltung deaktiviert und
muß bei Bedarf wieder aktiviert werden, z. B. durch eine
Tastenkombination innerhalb einer keymap.
Die Profildateien werden mit einem normalen Editor erstellt. In jeder
Zeile sollte ein Befehl stehen, der durch ein Gleichheitszeichen von
seinem zugewiesenen Wert getrennt ist. Kommentare können durch ein
Nummernzeichen (#) eingeleitet werden, der Rest der aktuellen Zeile
wird so nicht von SBL ausgewertet. Es müssen nicht alle möglichen
Befehle in einer Profildatei verwendet werden.
Befehle der Profildateien
* name= : Name des Profils; der Name sollte mit dem Namen der
Anwendung oder Umgebung übereinstimmen, für die das Profil
erstellt wird.
* blockcsr= : 8-Punkt-Cursor anzeigen; 0 unterdrückt die Darstellung
eines 8-Punkt-Cursor, der Wert 1 sorgt für die 8-Punkt-Darstellung
* attron= : Anzeigen der Attribute; durch den Wert 1 werden
Attribute angezeigt, 0 sorgt dafür, dass keine Attribute
angezeigt werden.
* sixdots= : Der Wert 1 schaltet die 6-Punkt-Braille-Darstellung
ein, 0 sorgt für eine 8-Punkt-Darstellung
* attractnum= : Bestimmt das aktive Attribut; es gibt 4 Attribute,
somit können die Werte 1, 2, 3oder 4 gesetzt werden.
* attr1= : Dieser Befehl legt das erste der vier Attribute fest. Für
das Attribut muss seine BIT-Kombination eingetragen werden. Diese
ergibt sich aus dem Zeichen, dass auf der Braillezeile für das
Attribut dargestellt wird, wobei das 7. BIT links und das 0. ganz
rechts steht. Für ein gesetztes BIT wird eine 1, für ein nicht
gesetztes eine 0 eingetragen. Jedes Attribut besteht somit aus 8
Zeichen.
Beispiel: Wird für das Attribut das Zeichen 'q' angezeigt, so
ergibt sich folgende binäre Darstellung: 00011111
Mit einem sog. dont care bit können die Attribute
* attr2= : Bestimmen der BIT-Kombination für das 2. Attribut. Zum
Verfahren siehe die Beschreibung für attr1=
* attr3= : Bestimmen der BIT-Kombination für das 3. Attribut. Zum
Verfahren siehe die Beschreibung für attr1=
* attr4= : Bestimmen der BIT-Kombination des 4. Attributs. Zum
Verfahren siehe die Beschreibung für attr1=
* attrcsr1= : Hier wird die BIT-Kombination des ersten zu
verfolgenden Attribut-Cursors angegeben. Das Verfahren zur
Bestimmung der Bit-Kombination ist das gleiche wie für attr1=, oft
wird auch einfach derselbe Wert angegeben.
* attrcsr2= : Hier wird die BIT-Kombination des zu verfolgenden 2.
Attribut-Cursors angegeben. Die BIT-Kombination ergibt sich aus
den Verfahren wie es für attr1= beschrieben ist. Oft reicht es,
wenn der gleiche Wert angegeben wird.
* attrcsr3= : Hier wird die BIT-Kombination des zu verfolgenden 3.
Attribut-Cursors angegeben. Die BIT-Kombination ergibt sich aus
den Verfahren wie es für attr1= beschrieben ist. Oft reicht es,
wenn der gleiche Wert angegeben wird.
* attrcsr4= : Hier wird die BIT-Kombination des zu verfolgenden 4.
Attribut-Cursors angegeben. Die BIT-Kombination ergibt sich aus
den Verfahren wie es für attr1= beschrieben ist. Oft reicht es,
wenn der gleiche Wert angegeben wird.
* attrcsr1xy= : Hier werden die Grenzen angegeben, in denen nach dem
ersten Attribut-Cursor gesucht wird. Vier Werte sind wichtig:
+ Start-Zeile: Mögliche Werte sind 00 bis 25
+ Start-Spalte: Mögliche Werte sind 00 bis 80
+ End-Spalte: Mögliche Werte sind 00 bis 80
+ End-Zeile: Mögliche Werte sind 00 bis 25
Die Werte beziehen sich auf einen 80x25 großen Bildschirm.
Falss eine größere Zeilen/Spaltenanzahl durch Verwendung
des framebuffers vorliegt, können die Grenzen entsprechend gesetzt werden.
Beispiel: attrcsr1xy=00,01-80,25
00 steht hier für die oberste Zeile, 01 für die erste Spalte, 80
für die letzte Spalte und 25 für die letzte Zeile.
* attrcsr2xy= : Hier werden die Grenzen des 2. Attribut-Cursors
festgelegt. Es gelten dieselben Regeln wie bei attrcsr1xy=.
* syscsrlimit= : Hier wird der Gültigkeitsbereich des System-Cursors
festgelegt. Es werden die gleichen 4 Werte benötigt wie bei
attrcsr1xy= oder attrcsr2xy=; außerdem muss der Eintrag das
gleiche Format haben.
* csrmode= : Hier wird die Art der Cursor-Verfolgung angegeben.
Mögliche Werte sind 0 für Systemcursorverfolgung, 1 für den
Attribut-Cursor, 2 für den System-Cursor und den Attribut-Cursor
mit den gesetzten Grenzen für den System-Cursor, 3 für den
Attribut-Cursor und den System-Cursor ohne die gesetzten
System-Cursor-Grenzen.
* attrcsrnum= : Hier wird die Anzahl der zu verfolgenden
Attribut-Cursors angegeben.
* vertmode= : Wird noch nicht unterstützt!
* mark1= : 1. Sprung-Marke: Zulässige Werte sind 01 bis 25. Der Wert
gibt die Zeile an, die angesprungen werden soll.
* mark2= : 2. Sprung-Marke. Zulässige Werte sind 01 bis 25.
* mark3= : 3. Sprung-Marke. Zulässige Werte sind 01 bis 25.
* mark4= : 4. Sprung-Marke. Zulässige Werte sind 01 bis 25.
* sound= : Status der Signaltöne: 0 aus-, 1 angeschaltet.
Befehle für die Sprachausgabe
* spkvolume=x : Legt die Lautstärke der Sprachausgabe auf den Wert x
fest. x ist abhängig von der verwendeten Sprachausgabe.
* spkfrq=x : Legt die Tonhöhe der Sprachausgabe fest. x ist abhängig
von der verwendeten Sprachausgabe.
* spkspd=x : Legt die Sprach-Geschwindigkeit fest. x ist abhängig
von der verwendeten Sprachausgabe.
* spkvoice=x : Legt die Sprachausgabenstimme fest. x ist abhängig
von der verwendeten Sprachausgabe.
* spklang=x : Legt die Sprache fest, in der die Sprachausgabe
spricht. x ist abhängig von der verwendeten Sprachausgabe.
* spkmod=x : # x = 0 liest das gesamte Cursor-element, x = 1
liest die Zeichen unter dem Cursor.
* spkspec=x : Wählt den Spezialbefehl aus, der standardmäßig
innerhalb des Profils aktiviert ist. x muß >= 0 <= 9 sein.
* spkcharmod=x wobei x=0 aus oder 1 an bedeutet.
Bei 1 ließt sbl z. B. in einem Editor bei Cursorbewegungen (links/rechts)
das Zeichen
unter dem Cursor vor.